Die alljährliche Jahreshauptversammlung des Bezirksfischereivereins Rothenburg ob der Tauber fand am 23.02.2013 im Gasthof zum Ochsen in Rothenburg statt. Trotz schlechter Witterung war die Versammlung gut besucht und beschlussfähig.

Zur Jahreshauptversammlung 2013 hatte die Vorstandschaft seine Vereinsmitglieder in den Gasthof zum Ochsen geladen. Wie jedes Jahr erhielten die Anwesenden Bericht durch die Verantwortlichen über das vergangene Fischereijahr, die aktuelle Finanzsituation, über die Fischerjugend und über die wichtigsten wasserwirtschaftlichen Themen. Auch in diesem Jahr standen wieder Ehrungen verdienter Vereinsmitglieder auf der Tagesordnung.

Außer Frage, Höhepunkt der Sitzung war die Ernennungen von Herrn Horst Gundel und Herrn Dieter Schliwa zu Ehrenmitgliedern des Vereins. Beide, seit vielen Jahrzehnten im Verein, engagieren sich aktiv zum Wohle des Vereins und waren darüber hinaus jahrelang in der Vorstandschaft tätig. Horst Gundel, der bereits 1955 den Verein mitgründete und damals schon der Jugendwart des heutigen ersten Vorstands war, ist auch heute noch immer tatkräftig dabei, wenn Aufgaben und Arbeiten im Verein erledigt werden müssen. Dieter Schliwa, der am 1.3. sein 51. Vereinsjahr feiern wird, war viele Male führend für das Wohl und Wehe der vielen Vereinsgewässer. Bis 2012 war er mit sicherer Hand als Wasserwart verantwortlich und auch heute noch wir oft und gerne sein Erfahrungsschatz in Ratschlägen angenommen.

Für jeweils 30-jährige Vereinsmitgliedschaft erhielten die Mitglieder Helmut Gentner, Udo Gundel, Werner Hertlein, Gustav Knorr, Armin Knorr, Siegfried Schlenker, Jürgen Stocker und Reinhold Strauß die goldene Ehrennadel, für eine 20-jährige Mitgliedschaft Wolfgang Binder, Horst Ammon, Johannes Göttfert und Jan Höfler die Silberne.

Natürlich standen neben den Ehrungen noch weitere Punkte auf der Tagesordnung. So wurde nach den Berichten von Georg Böhm, Kassenwart, und Jörgen Schmitt, Kassenprüfer, der Vorstandschaft und dem Kassier die Entlastung erteilt. Einblicke in die Besatzmaßnahmen, den Fischerträgen, der geleisteten Arbeitsdienste und die aktuelle Gewässersituation ermöglichte Manfred Rätscher als erster Wasserwart den aufmerksamen Zuhörern. Jugendarbeit wird seit vielen Jahren im Verein groß geschrieben und so berichtete Kai Schulze als Jugendwart über die Arbeit mit den Jugendlichen während der letzten Saison. Neben reichlich verbrachter gemeinsamer Zeit am Gewässer, um dem Hobby der Angelfischerei nachzugehen, übernahmen die Jugendlichen verschiedene Aufgaben im Verein. Vom Forellenbesatz in der Tauber, über das mittlerweile sehr gut besuchte Seefest in Neusitz, bei dem es jedes Jahr viel Interessantes im Jugendzelt zu erleben gibt, bis hin zum Abfischen des großen Lindleinsees. Die Jugend ist wichtiger Bestandteil im Verein, ein herzliches Dankeschön an diese Abteilung.

Auf das Abfischen des Lindleinsees im Oktober des letzten Jahres ging auch Theo Hauer, der erste Vorstand, während seines Jahresrückblickes tiefer ein. Die Lindleinseen sind Teil des Vogelschutz- und Naturschutzgebietes und wichtiger Bestandteil der Fischaufzucht des Bezirksfischereivereins. Die Seenanlagen stehen deshalb unter besonderem Schutz und werden nur einmal im Jahr abgefischt. Jedoch ist die Verschlammung beider Seen mittlerweile ein solch großes Problem, dass die Nutzbarkeit beider Seen bereits in Frage gestellt werden muss. So suchen der Verein und die Stadt während der letzten Jahre nach Lösungen und Hilfen, leider bis dato ergebnislos. Allgemein, betont der Vorstand, wächst der zu erbringende Bürokratismus, der erbracht werden muss, stetig an. Der oftmals erforderliche Pragmatismus findet gegenüber den angrenzenden Gemeinden und Organisationen nicht mehr statt. Im Gegenteil, viele Themen verkomplizieren sich. Als wichtiges Beispiel nennt Theo Hauer dabei das Vereinheitlichen der Fischereiverordnungen durch den Bayerischen Fischereiverband. Ziel ist dabei, alle Vereinsrichtlinien zu vereinheitlichen und das Bayerische Fischereigesetz bis in die kleinsten Strukturen durchzusetzen. Es liegt auf der Hand, dass diese Umstellungen sich nicht für jedes Gewässer und für jeden Verein immer positiv auswirken. So genannte kleine Vereine, also Fischereivereine mit überwiegend kleinen Gewässeranlagen, werden die Änderungen betreffend der Fischerei auf Hecht und Zander in den nächsten Jahren massiv zu spüren bekommen. Ein Herabsetzen der Schonzeiten des Zanders, so der erste Vorstand, wird den Zanderbestand Anfang Mai drastisch reduzieren. Bekanntlich betreibt der Zander Brutpflege, die erwiesenermaßen nicht stichtagsgetreu endet und über den April hinaus andauern wird, und greift dabei jeden Eindringling an – und genau das sind auch die Raubfischköder. In diesem Zusammenhang und vor dem Hintergrund dieser Änderungen appellierte der Vorstand an die Vernunft der Vereinsmitglieder.

Eben diese Vernunft kommt auch mit der einstimmig beschlossenen Satzungsänderung zum Ausdruck. So wird neu in den Paragraphen 2 aufgenommen, dass ein Zweck des Vereins darin besteht, den Naturschutz, die Landschaftspflege sowie den Umweltschutz zu fördern.

Vorausschauend in das kommende Fischereijahr, in dem wieder viele Herausforderungen gemeistert werden müssen, wie beispielsweise das Aussteinen und Entschlammen eines Aufzuchtweihers, wurde bekannt gegeben, dass der Preis der Jahreskarte um 15 Euro erhöht wird, um künftig mehr Aktionsspielraum ermöglichen zu können. In der Gemeinschaft wird der Verein auch das Jahr 2013 erfolgreich meistern, davon ist die Vorstandschaft überzeugt.

Zum Abschluss der Sitzung bedankte sich der Vorstand bei allen Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen im letzten Jahr, für die guten Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten und schloss die Vorstandssitzung 2013.